WdkK'18 - Der Donnerstag:

Afrikubanische Beach-Party
Schlechtwetter zum Trotz brachten auch am Donnerstagabend satte Klänge und exotische Rhythmen den Dreiecksplatz zum Schwingen. Trotz durchweg drohenden Güssen von oben füllte sich am Kultur-Hotspot zwischen Friedrich-, König- und Feld-Straße noch der letzte Platz, sodass die Autos die angrenzenden Straßen bis weit von Bühne und Gastro-Ständen entfernt zuparkten. Von ein bisschen Regengefahr lässt sich bei diesem Programm eben niemand von Boxen und Bierzeltgarnituren fernhalten.

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Sona Jobarteh
Den musikalischen Anfang machte um 20 Uhr Sona Jobarteh. Die 34-jährige Londonerin mit Wurzeln in Gambia geht als Griot auf die Bühnen der Welt, ganz in der Tradition ihrer Heimat, wo Berufsmusiker und Poeten diese Bezeichnung führen. Eigentlich geht die Griot-Tradition dort vom Vater auf den Sohn über, aber im 21. Jahrhundert kann und soll es eben passieren, dass da plötzlich eine sehr talentierte Frau als Griot auf einer Bühne in Ostwestfalen steht und die Einwohnerschaft rockt, die sich prompt als doch nicht ganz so stur zeigt wie ihr Ruf.
Und so fanden westafrikanische Kora-Klänge ihren Weg nach Gütersloh, wo die 21-saitige Stegharfe und der dazugehörige Gast staunende Gesichter und schwingende Hüften hinterließen. Titel wie „Jarabi“, „Mamamuso“ oder „Banaya“ verströmten just die exotische Magie, die die Namen bereits beim Lesen vermuten ließen. Ein zauberhafter weltmusikalischer Spagat zwischen Tradition und Moderne, der Sona Jobarteh da gelungen ist.

Bahama Soul Club feat. Olvido Ruiz
Weiter ging es um 21:30 Uhr mit Gästen aus zwei mehr bzw. weniger exotischen Gegenden der Erde. Entgegen des Bandnamens und -sounds kommen Bahama Soul Club nicht etwa aus der palmenbestückten Karibik, sondern aus Braunschweig an der A2. Nur Olvido Ruiz, die die sechs Jungs der Band begleitende Sängerin aus Havanna, kann auf entsprechend sonnenbeschenkte Herkunft verweisen und präsentierte ihr musikalisches Feingefühl zu groovig-coolen Stücken wie „Kind of Latin Rhythm“ oder „Funky Nassau“.
Da weiß man, warum sie bereits mit Kalibern wie Fanta 4 zusammengearbeitet hat. Am Ende war es ihr mit den Braunschweiger Jungs gelungen, unter satten, grauen Regenwolken doch noch eine gewisse Strandatmosphäre herbeizuzaubern.

 

Florian Sädler für die Kulturgemeinschaft Dreiecksplatz