WdkK'19 - Der Freitag:

Woodstock-Feeling ohne Matsch und Regengüsse
The Lion sleeps tonight. Seit heute Nacht können auch die Anlieger am Dreiecksplatz wieder ruhiger schlafen. Die traditionelle Abschiedsmusik für die Woche der kleinen Künste klingt aus. Bis das „Summerplace“-Thema von Percy Faith zur nächsten Auflage ruft, dauert es. Zurück bleiben Erinnerungen an tolle Musik, an unzählige Begegnungen und an wunderbare Menschen: An JON, unsere „Local Heroes“ die sich orchestral etabliert haben. An den Woodstock-Veteranen Miller Anderson mit seiner frisch klingenden und stürmischen Band. An das schwelgende Duo Dennerlein/Haffner. An Max Herres und Robert di Gioias Versuche, im Jazz zusammenzufinden. An den Westcoast-Folk-Mix von Chris Jaggers Band. An die energiegeladene und unwiderstehliche Hannah Williams mit ihren Affirmations. Zuletzt auch an den gelungenen Start von Super-Jini Meyer in eine neue Karriere. An die kindlich-fröhlichen Pimpy Panda., die theatralische Performance von Wellbad und die abschließende Worldmusic-Party der Django 3000 am Freitagabend.

Copyright MPRESS Peter Heermann | Holger Rinne

Herzblut in der Heartbeast-Tour – Wellbad

Achtung: „Your nothing but a hounddog!“ Daniel Welbat und seine Band entfachen mit diesem Rock’n Roll-Klassiker einen Tropensturm. Lautstark donnern Gitarren, Tröten, Trommeln über die Menschen auf der Dreieckswiese. Schreiend wälzen sich Musiker auf dem Boden. Und schon ist das Gastspiel dieser begabten, hungrigen, originellen, skurrilen, komischen, verschrobenen, schrulligen, witzigen, seltsamen, kauzigen Musiktruppe aus Hamburg schon wieder beendet. Es waren die – gefühlt – wohl kürzesten 60 Konzertminuten der diesjährigen Woche,

Dabei heißt es doch, Rocktheater wären out. Zu kopflastig, langweilig, zu viel erhobene Zeigefinger. Wie es anders geht, zeigt Wellbad, will auch nicht in dieser Schublade stecken. Er. macht. Einfach. Seine Mischung passt. Bekannt vorkommende eingängige Hooks, gewürzt mit whiskygetränkter Rabenstimme, große schauspielerische Leidenschaft und einer Riesenportion Herz, sich auf der Bühne zum Affen zu machen: So lässt sich der eine Teil einer Wahrheit zu dieser erfrischenden Truppe aus dem Norden beschreiben. Den anderen sieht man eher auf dem zweiten Blick: Die Akribie, das Feilen, die Konsequenz, ein Bühnenkonzept bis zur letzten Sekunde auszufeilen. Leute, das war kurzweilig, sehr unterhaltsam, dabei blitzschnell und blitzgescheit.

Hitparadenstürmer – Django 3000 mixt Heimatklänge.Für einen gelungenen Abschluss dieser Woche sorgen bayerische Folkrocker, die den Gipsy-Swing eines Django Reinhardt verfeinern und in die Jetztzeit übertragen. Die fröhliche Band um den charmanten Sänger Kamil Müller nahm das mehrtausendköpfige Publikum sofort mit auf ihre große Party. Wuid und laut. Hoopaaa.

Und sonst? Anekdoten vom Tage.
Parkhotel Reception an Volker Kathöfer am Donnerstagmorgen um 8 Uhr: „Sind Sie der Fahrer der Band?“ – „Ja!“ – „Herr Jagger hat seine Kreditkarte hier liegenlassen.“

Wie kommen denn plötzlich die Uhren auf die Bühnen-Rückwand? Oder die vielen funkelnden Sterne? Das haben Sie sich sicherlich auch schon gefragt. Die einfache Lösung lautet: Unser Freund Frank Stiller sitzt gegenüber der Bühne in einem kleinen Wagen. Dort ist Computertechnik versteckt. Von dort aus kann er jeden einzelnen Scheinwerfer auf der Bühne ansteuern und auch die an der Rückwand der Bühne aufmontierten LCD-Displays mit Bildern versorgen. Das ist also keine Zauberei.

Oliver Köhler und sein WDR-Ü-Wagen war bei der Woche. Noch bis 4. September gibt es unter diesem Link einen Beitrag über unser Fest auf dem Dreiecksplatz mit Interviews, u.a. Chris Jagger, Birgit Plate und Hans Hermann Strandt: https://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/lokalzeit-ostwestfalen-lippe/video-reporter-oliver-koehler-von-der-woche-der-kleinen-kuenste-in-guetersloh-100.html

In der Pause zwischen den beiden Konzerten bat Hans Hermann Strandt die vielen Helferinnen und Helfer – etwa 40 Leute und den Hund „Luke“ – auf die Bühne. Ihnen gebührt  Dank und Applaus des WdkK’19-Publikums. Diese ehrenamtlichen Unterstützer verteilen sich auf folgende Teams: Die Programmgruppe, Team Kommunikation mit Sponsoren, das Vorstandsteam, die Künstlerpaten, die Backstage-Crew, das Team Künstlertransfers, die Technik-Crew, die Besatzung des Vereins- und Merch-Standes, die Gastronomie rund um das Gelände, das Orga-Team für auf und um den Platz, DRK, Sicherheitsdienste und das freundliche Personal von der Toilettenanlage, unseren lieben Charlie sowie die „Rasenden Reporter“.

Wolfgang Hein  für die Kulturgemeinschaft Dreiecksplatz