WdkK'18 - Der Freitag:

Bass-Party zum Abschluss
Zum Abschluss einer grandiosen Woche wurden auf dem Dreiecksplatz die Bierzeltgarnituren zur Seite geschafft, die Boxen nochmal gut durchgeölt und dann die Massen auf den Rasen gelassen. Und die kamen, denn mit hohem Besuch aus Norden und Süden stand nochmal ein lautstark präsentiertes Highlight an – in Kooperation mit Bademeister Matthias Markstedt und seiner Wapelbeats-Truppe ist der letzte Abend kleiner Künste zum Pilgerziel für Musikfans weit über die Region hinaus geworden.

Copyright Holger Rinne

The Nutty Boys
Los ging’s mit den Nutty Boys, zu denen trotz des Namens neben sechs Jungs auch eine Dame gehört. Zusammen lieferten die sieben Freiburger einen fetzigen Mix aus Ska, Jazz und Reggae ab, der an Jamaika erinnern soll und just das tut. „Nutty sound“ nennen sie das, was Krawatten locker, Ärmel kurz und Gläser leer macht. Die Gäste aus dem Süden als Warmup für den Hauptact zu bezeichnen, würde ihnen deshalb so gar nicht gerecht werden, denn von „Harlem Nocturne“ über „Alter Chill“ bis hin zur „Raumpatrouille“ drehten sie gekonnt am Stimmungsbarometer, das gegen Ende des Sets schon gewaltig das obere Ende ausbeulte.

Meute
Dass das Beste zum Schluss kommt, ist ein Klischee mitten aus der Realität, wie die Shooting-Stars von Meute zeigten. Die gelten seit einem viral gegangenen Video vor zwei Jahren als kommende Schwergewichte der Musikszene, und diesen Ruf verteidigen die Hamburger auch in der analogen Welt mit aller Macht.
Bewaffnet u.a. mit Tuba, Trompete und knallroten Uniformen füllten die zwölf Stimmungskanonen die Luft mit satten Bässen und fetten Techno-Beats, die die Menge mit jedem Act näher an die Ekstase führten. Was schon bei Adressen wie Inas Nacht und dem NDR Kulturjournal funktioniert hat, ließ auch in Gütersloh die Hemmungen fallen: Techno, House und Deep House, neu interpretiert und im launigen Zusammenspiel mit fast hypnotischen Beats unterlegt, bis beste Erinnerungen an alte Seeed-Songs hochkommen.
Dieses Erfolgsrezept hinterließ auf dem Platz in Form von reichlich Bewegung seine Spuren, und nach drängenden Zugabe-Forderungen ließen sich die Jungs natürlich nicht lumpen: Sie verlegten die Bühne kurzerhand ins johlende Publikum, wo zwischen der Feiermeute die echte Meute zum Abschluss noch einmal ein fettes rhythmisches Bassfeuerwerk zündete, das jede Menge glückliche Menschen ins Wochenende und in den ja leider langen Anlauf auf die nächste Saison schickte.

 

Florian Sädler für die Kulturgemeinschaft Dreiecksplatz